Rund 250.000 Flüchtlinge sind vorübergehend in der Region Lviv untergebracht. Seit den ersten Kriegstagen hat Care in Action Flüchtlinge in Wohnheimen untergebracht und Hilfsgüter in Flüchtlingslager geliefert. Unsere Hilfe im März:
Der 24. Februar wird jedem Ukrainer für immer in Erinnerung bleiben. Nach diesem Tag waren 10 Millionen Menschen gezwungen, ihre Häuser zu verlassen und Sicherheit zu suchen. Bislang haben 4 Millionen Menschen in anderen Ländern Zuflucht gefunden, während 6 Millionen Menschen in den Westen der Ukraine vertrieben wurden, wo die Lage weniger gefährlich ist als in anderen Städten und Dörfern, die fast völlig zerstört sind.
Um Kindern und ihren Eltern ein Gefühl der Sicherheit zu geben, haben wir beschlossen, Orte zu schaffen, an denen Familien ihren eigenen Wohnraum haben können. Im Familienzentrum "Dein Zuhause", das uns unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurde, beherbergen wir drei Familien, die jeweils ein eigenes geräumiges Zimmer haben. Für uns ist es wichtig zu wissen, dass sich diese Familien in dem Haus so lange wohl fühlen, wie sie es brauchen, und dass es für alle einen sicheren Ort gibt: zum Weinen, zum Spielen, zum Lernen, zum Reden und zum Schlafen. Wir verfügen über einen Ruheraum, in dem Kinder oder Eltern sich zurückziehen können, um zu lernen, zu arbeiten oder für ein vertrauliches Treffen mit unserer Psychotherapeutin.
Eine der dort lebenden Familien ist aus Kornyn in der Region Kiew geflohen. Olga ist eine glückliche Mutter von fünf Kindern: vier Söhne im Alter von 16, 12, 4 und 3 Jahren und eine 7-jährige Tochter. Früher hatte Olga ihr eigenes Nähatelier, und ihr Mann arbeitete als Ingenieur. Sie hatten es geschafft, ein eigenes Haus zu kaufen, aber der Krieg begann Tage, bevor sie einziehen konnten.
Um 6 Uhr morgens wurden sie von einem Anruf von Olgas Eltern geweckt, die ihnen mitteilten, dass Russland einmarschiert war. Nur 15 Minuten später rannten sie alle in einen bombensicheren Unterschlupf, während Raketen über ihre Heimatstadt flogen. Zwei Wochen lang stand die Familie unter Beschuss und konnte Kornyn nicht verlassen, und erst am 15. März entkamen sie den Schrecken des Krieges und kamen nach Lviv.
Wir lernten Olga auf dem Bahnhof kennen, wo sie völlig ratlos stand. Allein, mit fünf Kindern, in einer unbekannten Stadt, ohne Freunde und Verwandte. Wir halfen ihr, sich in einem unserer Wohnheime einzuleben und dann in unser Familienzentrum "Dein Zuhause" zu ziehen. Jeder hat dort seine eigene Aufgabe und Verantwortung, wodurch eine gute Routine entsteht.
In Kürze werden wir auch ein größeres Krisenzentrum eröffnen, das bis zu 30 Kindern und Eltern Schutz bietet und Platz für Kinder zum Spielen, für Kunsttherapie und altersgerechte Workshops bietet. Im April werden wir jede Nacht 108 Betten in 2 Herbergen, 6 Wohnungen, "Dein Zuhause" und unserem Krisenzentrum zur Verfügung stellen.
Olga wünscht sich nichts sehnlicher als einen friedlichen Himmel für ihre Kinder und hofft, dass sie ihren Mann, der in Kiew geblieben ist, eines Tages wiedersehen kann und sie in ihr Haus zurückkehren können. Russische Soldaten bombardieren weiterhin ihre kleine Stadt aus nur 10 km Entfernung. Olgas Eltern leben noch immer dort.
Spenden machen einen gewaltigen Unterschied für Flüchtlinge wie Olga und werden uns helfen, das neue Krisenzentrum auszustatten, sowie Laptops zu kaufen, damit die Kinder online and der Schule teilnehmen können. Wir danken allen, die uns dabei unterstützen!